MAT Artikel

Allgemein

Unter dem Oberbegriff "Artikel" werden Material, Baustelleneinrichtung, Kleingeräte und Verbrauchsstoffe zusammengefasst. In der Regel dürften diese Artikel im Artikelstamm geführt werden. Anstelle eines Artikelstamms kann jedoch auch direkt mit BAL-Nummern gebucht werden. Artikel und BAL werden kombiniert, wenn den einzelnen Artikeln des Artikelstamms BAL-Nummern zugeordnet werden.

In der Kalkulation werden Artikel als Arbeitsmittel benötigt. Preise, Gewicht, Kostenartengruppe und Konto werden speziell für diesen Zweck festgelegt. Beim Artikel wird ein Verrechnungspreis intern eingetragen. Ferner können Preise pro Kostenstelle datumsabhängig festgelegt werden. Wenn ein Artikel einen BAL-Verweis hat, gelten die BAL-Preise, wenn kein eigener Artikel-Verrechnungspreis vorhanden ist. Auf den Verrechnungspreis werden die KSt-% angewandt. Diese können für die interne und für die externe ARGE-Verrechnung getrennt angegeben werden.

Für die Materialabrechnung gibt es einige besonders relevante Einrichtungen im Artikelstamm, die nachfolgend beschrieben werden. Für eine allgemeine Beschreibung des Artikels siehe MAWI Artikel

Artikel, BAL und Kostenstellen

Eine Buchung wird mit zwei Kostenstellen, auf der Belastungs- und der Entlastungsseite, kontiert. Bei der Buchung wird angegeben, welche der Kostenstellen für die Preisermittlung maßgeblich ist. Wenn der Artikel eine BAL-Nummer hat, bestimmt diese Kostenstelle ferner, ob die alte oder neue BAL gilt, wie bei der KSt  hinterlegt.

Verrechnungspreise

Wenn mit Artikel gebucht wird, wird der Verrechnungspreis wie folgt ermittelt:
Preis pro Kostenstelle
Verrechnungspreis des Artikels
BAL-Preis
KSt-%.

Es wird ferner angegeben, ob der Artikel neu oder gebraucht geliefert wurde und ob mit der Rücknahme des Artikels von der Kostenstelle gerechnet wird. Diese Angaben werden für die Ermittlung der Prozentsätze der Kostenstelle benötigt. Der Prozentsatz der Kostenstelle wird auf den gefundenen Preis angewandt. Dies gilt sowohl für Artikel mit als auch Artikel ohne BAL-Nummer.

Pro Kostenstelle kann ein monatsabhängiger Verrechnungspreis festgelegt werden. Ist ein Preis pro Kostenstelle vorhanden, so gilt dieser.Es kann auch ein Preis für "Kostenstelle leer", also für alle Kostenstellen, die keinen eigenen Eintrag haben, bestimmt werden.

Wenn es keinen Preis pro Kostenstelle gibt, gilt der Verrechnungspreis des Artikels.

Mengeneinheiten

Der so ermittelte Artikelpreis gilt für die festgelegte Anzahl Mengeneinheiten. Um den Preis für eine Menge zu ermitteln, wird der Einzelpreis durch diese Anzahl dividiert. 

Wird der Artikelpreis ermittelt, so wird er immer auf die Bestandsmengeneinheit des Artikels nach der Artikelregel für Mengeneinheit umgerechnet, es wird immer in der Bestandsmengeneinheit gebucht. Wird eine andere Mengeneinheit gebucht, so muss diese in die Bestandsmengeneinheit umgerechnet werden können.
Wird keine Mengeneinheit angegeben, wird automatisch mit der Bestandsmengeneinheit gebucht.

Wenn sich aus der Regel für Verrechnungspreis ergibt, dass mit dem BAL-Preis bewertet wird, so gilt der Preis in der BAL-Einheit. Ist die BAL-Einheit nicht gleich der Artikel-Bestandsmengeneinheit, muß für den Artikel eine Umrechnung beider Mengeneinheiten definiert sein, damit gebucht werden kann.

Wenn nicht mit Artikel, sondern direkt mit der BAL gebucht wird, gilt grundsätzlich die BAL-Einheit.

Wenn es keinen Preis pro Kostenstelle gibt und keinen Verrechnungspreis des Artikels, so gilt der BAL-Preis, wenn der Artikel eine BAL-Nummer hat. Dies kann auch ein Tagespreis sein. Ob die neue BAL oder die alte BAL gilt, ergibt sich aus den Festlegungen bei der Kostenstelle. Auf den BAL-Preis werden die Prozentsätze der BAL angewandt. Der BAL-Preis wird nicht berücksichtigt, wenn die Mengeneinheit der BAL von der Artikelbestandsmengeneinheit abweicht.

Kontierungshilfen

Spätestens wenn die Belegpositionen in der BBA gebucht werden sollen, ist die vollständige Kontierung erforderlich. Damit nicht bei jedem Beleg die Kontierung neu eingetragen werden muss werden Kontierungshilfen vordefiniert. Diese sollten bereits bei den einzelnen Artikeln vermerkt sein, als Kontierungshilfe intern. Wenn diese Vorbereitungen getroffen wurden, ist eine einheitliche und vollständige Kontierung gewährleistet. Ansonsten müssen die Buchungen in der BBA nachbereitet werden.

Die Kontierungshilfe gibt die Kontierung vor, mit der gebucht wird. Die Kontierung kann später nach Bedarf pro Buchung geändert werden. Der Teil der Kontierung, der nicht eingegeben wird, wird aus der Kontierungshilfe des Artikels übernommen. Gibt es keine beim Artikel und hat der Artikel eine BAL-Nummer, so wird die BAL-Kontierungshilfe genommen, wenn vorhanden. Bei der Ermittlung der BAL-Nummer wird die Artikelregel zu Kostenstellen berücksichtigt.

Beispiel für eine interne Kontierungshilfe

Die Kostenart für Materialkosten (Materialverbrauch) wird als "Kostenart belasten" in der Kontierungshilfe festgelegt. Als Entlastungs-Kostenstelle kann eine Lager- oder Verrechnungskostenstelle eingetragen werden.
Die Kontierungshilfe wird z.B. bei Materialbuchungen benötigt. Sie bestimmt dort die Belastungs- und Entlastungs-Kostenarten und je nach Belegart die Entlastungs-Kostenstelle.

Kontierungshilfe Rebu

Wenn im Einkaufs-Menü Eingangsrechnungen erfaßt werden, also die gelieferten Bestellpositionen gegen die Eingangsrechnung geprüft werden, wird für das Rechnungseingangsbuch das Wareneingangs-Sachkonto nicht aus der Buchungsmatrix von Geschäfts- und Produktbuchungsgruppe, sondern aus der Kontierungshilfe Rebu ermittelt. Das dort definierte "Sachkonto belasten" ist das Wareneingangskonto, die "Kostenart belasten" ist die Kostenart für die BBA.

Eine Kontierungshilfe Rebu kann auch bei den Gruppenstufen für Artikel definiert werden. Wenn beim Artikel keine Kontierungshilfe gefunden wird, gilt die Kontierungshilfe bei der Gruppenstufe. Dabei werden alle 5 Stufen durchsucht.

Kostenträger

Wenn beim Artikel vermerkt ist, daß er ein Kostenträger ist, wird diese Kostenträgernummer wie folgt in die Buchung übernommen:
Ist eine der beiden beteiligten Kostenstellen der Buchung eine Baustelle, so wird der Artikel-Kostenträger auf der entgegengesetzten Seite der Buchung vorgeschlagen. Eine Lieferung auf eine Baustelle entlastet also den Kostenträger.
Sind beide Kostenstellen Baustellen oder ist keine der Kostenstellen eine Baustelle, wird der Artikel-Kostenträger auf beiden Seiten der Buchung vorgeschlagen. Es wird also angenommen, daß es sich in diesen Fällen um Umbuchungen handelt.

Artikel, externer Preis

Für Materialien können Preise beim Artikel oder bei der BAL vordefiniert werden. Wenn gewünscht wird, dass der Preis eines Artikels anders sein soll als der "Verrechnungspreis intern" laut Artikel-Karte, dann gibt es zwei Möglichkeiten in der Einrichtung:

  1. Pro Kostenstelle wird ein Artikel-Verrechnungspreis eingetragen. Dieser gilt dann sowohl intern als auch extern, dazu in der Artikelkarte über Aktionen, Preis, Verrechnung, Verrechnungspreise pro KSt wählen. Hier kann in einer Übersicht pro Artikel und Kostenstelle und Gültigkeitsdatum ein Verrechnungspreis erfasst werden. 
  2. Die externe Preisermittlung, wie sie für Aufträge ausgeführt wird, nämlich pro Preisgruppe, also praktisch pro Debitor (Empfangsstelle), ist auch möglich für Lieferscheine und Werkstattberichte. Wenn kein Debitor vorliegt wird, kann beim Artikel ein "Preisgruppenpreis", also ein externer Preis, für die Preisgruppe leer eingetragen werden. Bei Druckausgaben der Lieferscheine und der Werkstattberichte, bei denen eine Auswahl zu Intern/Extern vorhanden ist, kann wahlweise mit internen oder mit externen Preisen gedruckt werden. Dazu in der Artikelkarte über Aktionen, Preis, Verkauf, VK-Preise aufrufen, im folgenden die Preisgruppe leer lassen, kein Startdatum eintragen und einen Preis.