Kenndaten (Kalkulieren)

Kenndaten

  • Version: (Nur ÖNORM) Zeigt die entsprechende Version der ÖNORM B2061 an. Ein späterer Wechsel der Version ist nicht möglich.
  • Betriebsmittelstamm: Wählen Sie hier den Betriebsmittelstamm für das aktuelle Projekt aus.
  • Kostenkatalog: Wählen Sie hier den Kostenkatalog für das aktuelle Projekt aus.
  • Zuschlagskatalog: Wählen Sie hier den für Sie zu verwendenden Zuschlagskatalog aus.
  • Mittellohnberechnung: Wählen Sie hier aus der Liste einen unter "Mittellohn berechnen" definierten Mittellohn.
  • Standardmittellohn: Zeigt den Wert des Mittellohns aus der ausgewählten "Mittellohnberechnung".
  • Rechengenauigkeit
    • Mengen: Die Rechengenauigkeit für die Ansatzergebnisse wird anhand der eingestellten Nachkommastellen definiert.
    • Beträge: Dieser Wert bestimmt die Anzahl der Nachkommastellen für die Berechnung der Kosten der einzelnen Betriebsmittel.
  • Darstellungsgenauigkeit
    • Mengen: Die Berechnungen für die Kalkulationsansätze werden am Bildschirm bzw. auf den Kalkulationsberichten anhand der eingestellten Nachkommastellen definiert.
    • Beträge: Dieser Wert bestimmt die Anzahl der Nachkommastellen für die Darstellung der Kosten und Beträge auf dem Bildschirm und Berichten.
Darstellungs- und Rechengenauigkeit sollte möglichst immer gleich lauten, da es sonst zu unvorhergesehenen Rundungsproblemen führen kann. Auch die Einstellung zu klein gewählter Rechen- und Darstellungsgenauigkeiten kann möglicherweise falsche Ergebnisse erzeugen.
  • Betriebsmittelnummer gegen Betriebsmittelstamm validieren: Bei Eingabe von neuen Betriebsmitteln innerhalb des Projektes, wird gegen den Stamm geprüft.
  • Bei Rückgriffen auf Unterpositionen Kosten je Einheit anstatt Kosten verwenden: Es werden beim Kalkulieren mit Rückgriffen, nicht die Kosten, sondern die Kosten je Einheit genommen.
  • Preise automatisch in das LV zurück schreiben

Zuschlagsgruppen (nur ÖNORM)

Für die Beaufschlagung der einzelnen Betriebsmittelkosten stehen Ihnen Zuschlagsgruppen zur Verfügung. Jede Zuschlagsgruppe erhält eine Nummer sowie eine Bezeichnung. Der Wert der Zuschlagsgruppe kann projektbezogen jederzeit geändert werden. Verwenden Sie die Schaltflächen "Neu" und "Löschen", um neue Zuschlagsgruppen anzulegen bzw. zu löschen. Mit der Schaltfläche "Bereinigen" können Sie nicht mehr verwendete Zuschlagsgruppen entfernen. Mit der Schaltfläche "Standard" können Sie wieder den Wert der darüberliegenden Kalkulation übernehmen.

Kostenzuordnung (nur GAEB, Freie Form)

Da die Bezeichnung und die Anzahl der Preisanteile im Leistungsverzeichnis nicht immer gleich sind, ist es mitunter notwendig, der Anwendung entsprechende Anweisungen für die Verteilung der Kostenanteile auf die Preisanteile im Leistungsverzeichnis zu geben. Jeder Kostenanteil kann aus einer Liste nur einem Preisanteil im Leistungsverzeichnis zugeordnet werden. 

Gerätefaktoren

Für die Berechnung des Betriebsmittels Gerät sind verschiedene Gerätefaktoren notwendig. Die Zuordnung, welches Gerät zu welcher Gruppe gehört, erfolgt im Geräteformular im Eingabefeld Geräteart. Die Abminderung für Abschreibung und Verzinsung, Reparaturlohn und Reparaturmaterial, sowie die Leistungsstunden pro Monat können dabei für jede der Gerätegruppen getrennt bestimmt werden. Die Eingabe der Abminderungsfaktoren erfolgt in Prozent bezogen auf die Baugeräteliste. Jede Gerätegruppe kann einer Geräteart zugeordnet werden.

    • Vorhaltegerät: Bei diesen Geräten beträgt die Kalkulationseinheit immer Monat. Die Eingabe von Vorhaltestunden je Monat ist bei Vorhaltegeräten nicht möglich. Beim Bearbeiten der Kalkulation erscheint als Einheit für dieses Gerät die Einheit 'Mo' für Monat. Die Berechnung erfolgt über die Angaben zur Abschreibung und Verzinsung.
    • Leistungsgerät: Bei den als Leistungsgerät gekennzeichneten Geräten ist die Kalkulationseinheit immer Stunden. Das Gerät ist auf Stundenbasis in der Kalkulationszeile anzusetzen. Beim Bearbeiten der Kalkulation erscheint als Einheit für dieses Gerät die Einheit 'h' für Stunden. Die Berechnung erfolgt über die Angaben zur Abschreibung und Verzinsung dividiert durch den Wert in "h/Mo" (Vorhaltestunden pro Monat).
    • Investitionsgerät: Bei den als Investitionsgerät gekennzeichneten Geräten ist die Kalkulationseinheit immer Stück. Die Eingabe von Abschreibung und Verzinsung (A+V), Reparaturmaterial (Rep-Mat) und Vorhaltestunden je Monat (h/Mo) ist bei Investitionsgeräten nicht möglich. Der Abminderungsfaktor für Abschreibung und Verzinsung (A+V) beträgt immer 100 %. Wird der Abminderungsfaktor für Reparaturlohn (Rep-Lohn) eingegeben, erfolgt automatisch die Berechnung für den Abminderungsfaktor Reparaturmaterial (Rep-Mat). Beide zusammen müssen immer 100 % ergeben. Das Gerät wird als Stück in der Kalkulationszeile verwendet. Beim Bearbeiten der Kalkulation erscheint als Einheit für dieses Gerät die Einheit 'St' für Stück.
    • Listenpreisgerät: Bei einem Listenpreisgerät handelt es sich um ein Gerät, das für Mietgeräte verwendet werden kann. Es unterliegt nicht der "Abschreibung und Verzinsung" und hat ein wählbare Einheit.
Gerätefaktoren können nur auf der obersten Kostenebene angelegt bzw. gelöscht werden

Globale Variablen

Verwenden Sie die Schaltflächen "Neue globale Variable", "Neue Kalkulationsvariable" oder "Löschen", um neue Variablen anzulegen bzw. zu löschen. Mit "Bereinigen" werden alle nicht verwendeten Globalen Variablen ermittelt und gelöscht.

Im Gegensatz zu den lokalen Variablen, welche für jede Position neu definiert werden können, bleibt der Wert einer globalen Variablen für alle Position einer Kalkulation konstant. D. h. globale Variablen werden auf Projektebene angelegt, deren Ansatz und Wert kann jedoch für jede Kalkulation geändert werden. Als Präfix für eine globale Variable wird das '&'-Zeichen verwendet. Speziell für den Einsatz in Standardkalkulationen wurden eigene globale Kalkulationsvariablen eingeführt. Als Präfix wird das '%'- Zeichen verwendet. Bei globalen Kalkulationsvariablen kann nur der Ansatz geändert werden, der Name kann nicht geändert werden und es ist auch nicht möglich eine globale Kalkulationsvariable anzulegen oder zu löschen. Zusätzlich zu den globalen Variablen können Sie auch noch die Systemvariablen verwenden. Diese Variablen werden vom Programm zur Verfügung gestellt und können daher nicht bearbeitet werden.

SystemvariablenErgebnis
$LVMengeNimmt in jedem Kalkulationsblatt automatisch den Wert der jeweiligen Positionsmenge aus dem Angebots-LV an.
$MengeNimmt in jedem Kalkulationsblatt automatisch den Wert der jeweils eingestellten Menge (z. B. Prognosemenge 1) an.
$Bauzeit_Tage Bauzeit in Tagen.
$Bauzeit_MonateBauzeit in Monaten. Diese Zeit errechnet sich aus Bauende minus Baubeginn, welche in der Formularansicht der Angebotskalkulation erfasst werden.
$UPxErgebnis einer Unterposition. Das 'x' steht für einen Platzhalter und muss bei der Verwendung durch die entsprechende Unterpositionsnummer ersetzt werden (Bsp.: $UP1).

Zuschläge

  • Für ÖNORM Kalkulationen

Hier können Sie in einer Tabelle den Index und die Bezeichnung der Zuschläge definieren. Diese Einstellung ist in den Betriebsmitteln sichtbar. Zu jedem Zuschlag kann dann eine Zuschlagsgruppe zugeordnet werden.

  • Für GAEB Kalkulationen

Eine Beschreibung für die Bearbeitung der Zuschläge finden Sie unter Angebots-LV | Anlegen | Formular | Zuschläge. Die Anzahl der zu verwendenden Zuschläge (maximal 10), deren Bezeichnung und Art (nur GAEB) werden im oberen Teil dieser Registerkarte definieren. Hier können Sie mit den Schaltflächen "Neu" bzw. "Löschen" Zuschläge anlegen bzw. löschen. Geben Sie den Index (0-9), die Bezeichnung und die Art (nur GAEB) des Zuschlages ein. Welcher Zuschlagsart der aktuelle Zuschlag zugeordnet werden soll, wird in der Spalte Art festgelegt. Folgende Zuschlagsarten stehen Ihnen bei einem GAEB Projekt zur Verfügung:

    • BGK (Baustellengemeinkosten)
    • AGK (Allgemeine Geschäftskosten) wird als Voreinstellung verwendet
    • Wagnis
    • Gewinn

Die Zuschlagsberechnung erfolgt immer in der hier angegebenen Reihenfolge. Wie die Zuschlagsberechnung der Zuschlagsarten erfolgen soll, legen Sie im unteren Teile dieser Registerkarte fest. Für die oben genannten Zuschlagsarten kann festgelegt werden, ob die Berechnung "Auf Hundert" oder "Im Hundert" erfolgen soll.

Beispiel für die Berechnung "Auf Hundert": Kosten = 100 * Zuschlag in % = Zuschlag 120 € / 100 * 15 % = 18 €

Beispiel für die Berechnung "Im Hundert": Kosten = (100 - Zuschlag in %) * Zuschlag in % = Zuschlag 120 € / (100 – 15 %) * 15 % = 21,18 €

Ob während der Zuschlagsberechnung eine Zwischensumme für die jeweilige Zuschlagsart gebildet werden soll, wird in der Spalte Zwischensumme festgelegt.

Warengruppen

Betriebsmittel können über Warengruppen in separaten Auswertungen zusammengefasst werden. Diese Warengruppen werden dabei im Betriebsmittelstamm einmalig im Register Warengruppen definiert und können in den einzelnen Kostenanteilen für Lohn, Material usw. als Standard bereits zugeordnet werden, sodass diese bei Anlage eines neuen Betriebsmittels ebenfalls zugeordnet werden.

Kostenanteilbezeichnungen (nur GAEB, Freie Form)

Die Betriebsmittelgruppen Lohn, Sonstiges, Listenpreisgerät und Nachunternehmer haben eine maximal vorgegebene Anzahl an Kostenanteilen. Diese können an dieser Stelle jeweils eine Bezeichnung erhalten, damit der Kalkulator bspw. in der Betriebsmittelgruppe Lohn anstatt "Kostenanteil 1" den Begriff "Lohn" im Formular eines Betriebsmittels sieht.

Umlagegruppen (nur GAEB, Freie Form)

Umlagegruppen dienen in der Regel der individuellen Umverteilung und Zuweisung von internen Kosten auf bestimmte Positionen. Interne Positionen (nicht ausgeschriebene Gemeinkosten) werden in der Regel immer über die gesamte Kalkulation des Leistungsverzeichnisses verteilt. Mit Neu erzeugen Sie eine neue Zeile und füllen die Spalte Nummer und Bezeichnung. In der Kalkulation | Übersicht des LV können Sie dann diese Nummern einzelnen Positionen zuordnen.

Es muss darauf geachtet werden, dass bei Umlagen auch eine interne Position mit zu dieser Umlagegruppe gehört, denn sonst werden keine internen Kosten für diese Umlagegruppe zum Verteilen angeboten.

Sie können jedoch mit dieser Form auch einen zuschlagsfreien Bereich in der Kalkulation schaffen, indem Sie die Umlagegruppe z. B. mit dem Bezeichner "Zuschlagsfrei" definieren und diesen Bezeichner dann gezielt einzelnen Positionen zuordnen. In verschiedenen Bereichen der Kalkulation (Betriebsmittel verwalten, Optimieren) steht Ihnen diese Auswahl dann zur Verfügung.

Aufgliederung Deutsche Bahn (nur GAEB)

Was nach dem Vergabehandbuch über die Formblätter EFB 221, 222 und 223 usw. abgegeben werden muss, wird bei der Deutschen Bahn über eigene Formblätter geregelt. So gibt es z. B. das Formblatt Anlage 4.1 "Kalkulationsschlussblatt". In diesem sind die Kosten für Lohn, Material usw. in bis zu 10 Gruppen aufgeteilt. Die Anwendung kennt hingegen nur die Gruppen Lohn, Material, Geräte, sonstiges und Nachunternehmer. Um die noch fehlenden 5 weiteren Gruppen füllen zu können, können im Betriebsmittelstamm innerhalb dieses Fensters max. 5 Aufgliederungen (Verdichtungsgruppen)  gebildet werden. So kann es z. B. jeweils eine definierte Gruppe Eigengeräte und Fremdgeräte geben. Dieser ordnet man dann in der Spalte Art die eigentliche Gruppe aus der Anwendung zu. In diesem Fall Geräte. Im Betriebsmittelstamm können Sie dann die Aufgliederungen Deutsche Bahn den Betriebsmitteln zu weisen, welche Sie gesondert zusammengefasst abgebildet haben wollen. Diese Gruppe fließt dabei nicht mehr in die Gesamtgruppe Geräte ein. Bedeutet: Es werden in diesem Beispiel 3 Zeilen gebildet. Geräte, Eigengeräte und Fremdgeräte.