FIBU Kreditorische Anzahlungsbuchhaltung, nicht statistisch I

Allgemein

Die Standardeinstellung der kreditorischen Anzahlungszahlungsbuchhaltung beinhaltet, die Verarbeitung der Anforderungen als statistische Information. D.h. Anforderungen werden beim Jahresabschluss nicht berücksichtigt und auch nicht nullgestellt. Sie werden  durch die Buchung der Schlussrechnung storniert. Das bedeutet, dass die halbfertigen Arbeiten in voller Höhe bewertet und bilanziert werden.

Alternativ dazu kann man die kreditorische Anzahlungsbuchhaltung auch 'nicht statistisch' führen. Das beinhaltet, dass die halbfertigen Arbeiten im Differenzwert zu den bereits gebuchten Anforderungen bewertet werden müssen.

  • Anforderungen erhalten nicht mehr das Kennzeichen „statistisch“.
  • Mit der Anzahlung wird die Vorsteuer realisiert.
  • Die Steuer der Anzahlungen wird nicht gegen das unrealisierte Steuerkonto gebucht, sondern gegen ein separates Konto, das in der MWST Buchungsmatrixeinrichtung angegeben werden muss.
    Für die nicht statistische Anzahlungsbuchhaltung müssen getrennte Steuerkonten in den Buchungsmatrizen für die Steuer auf Anforderungen und Anzahlungen hinterlegt werden, da die Steuern auf Anforderungen bzw. Anzahlungen bei Bilanzen und Auswertungen unterschiedlich behandelt werden müssen, aber das Unterscheidungskriterium „statistisch“ nicht mehr zu verwenden ist.
    Die Steuer auf Anforderungen ist in der Bilanz gegen die Verbindlichkeiten aus Anforderungen zu stellen, die Steuer der Anzahlungen ist gegen die Anzahlungen zu stellen, da erhaltene und geleistete Anzahlungen netto zu bilanzieren sind.

Einrichtung

Um diese Verarbeitung nutzen zu können, muss in Finanzbuchhaltung Einrichtung, dass 'Kennzeichen Nicht statistisch I' auf 'ja' gesetzt sein. Ein einmal gesetztes Kennzeichen kann nicht wieder zurück genommen werden.

MWST Buchungsmatrix Einrichtung

Gegenkonto für Steuer aus Anz

In der Standardverarbeitung wird bei Buchung der Anzahlung das Konto, das bei Buchung der Anforderung die 'unrealisierte Vorsteuer' erhält entlastet. Das ist, wenn die Verarbeitung 'Kreditorische Anzahlungsbuchhaltung I' gewählt wird nicht, nicht möglich. Die Entlastung der 'unrealiserten Vorsteuer' durch die Buchung der Anzahlung wird auf das hier hinterlegte Konto gebucht.

Wechsel der Verarbeitung

Jeder Anzahlungsvorgang wird so beendet, wie er angelegt wurde. Bei Aktivierung der Verarbeitung im laufenden Mandanten muss sichergestellt werden, dass alle, mit der bisherigen Methode bebuchten Vorgänge identifiziert und die halbfertigen Arbeiten entsprechend - wie oben beschrieben - bewertet werden. Das ist organisatorisch zu regeln, bis alle Vorgänge, die mit der Standardmethode erstellt wurden abgerechnet wurden.