SEPA CH
Allgemein
Die Schweizer Empfehlungen für die Umsetzung des Meldungsstandard für die <<Payments Initiation>> und <<Cash Management>> basieren auf dem ISO-20022 Standard. Neben dem SEPA-Meldungsstandard gemäß EPC-Empfehlung werden auch alle gängigen Zahlungsarten im nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr abgebildet. Hierbei werden die Zahlungsarten klassifiziert.
Für die Zahlungen innerhalb der Schweiz sind das Folgende:
Zahlungsart | 1 (D, Inland) | 2.1 | 2.2 (D, Inland) | 3 (C, Bankcheck, Postcash) | 4 |
---|---|---|---|---|---|
Titel | ESR, neu QR für QRR und SCOR | ES 1-stufig | ES 2-stufig | IBAN/Postkonto und IID/BIC | Fremdwährung |
Bemerkung | Verwendungszweck wird strukturiert ausgegeben | Postkonto des Zahlungsempfängers | IBAN oder Bankkonto des Zahlungsempfängers | ||
Payment Method | TRF/TRA | TRF/TRA | TRF/TRA | TRF/TRA | TRF/TRA |
Local Instrument | CH01 | CH02 | CH03 | Darf nicht geliefert werden | Darf nicht geliefert werden |
Service Level | Darf nicht SEPA sein | Darf nicht SEPA sein | Darf nicht SEPA sein | Darf nicht SEPA sein | Darf nicht SEPA sein |
Creditor Account | ESR-TNR | Postkonto | IBAN, Bankkonto oder Codierzeile | IBN (QR-IBAN), Postkonto oder Bankkonto | IBAN, Postkonto oder Bankkonto |
Creditor Agent | Darf nicht geliefert werden | Darf nicht geliefert werden | V1: IID V2: IID und Postkonto der Bank V3: Postkonto der Bank und Name der Bank | V1: IID V2: BIC Inland V3: Creditor Agent kann bei Lieferung von IBAN/QR-IBAN im Creditor Account entfallen | V1: BIC Inland V2: IID und Name und Adresse Finanzinstitut V3: Name und Adresse Finanzinstitut Inland |
Currency | CHF/EUR | CHF/EUR | CHF/EUR | CHF/EUR | Alle außer CHF/EUR |
In NEVARIS Finance werden die Zahlungsarten 1, 2.1, 3 und 4 unterstützt. Für die Zahlungsart 3 und 4 wird BIC (Swift-Code) vorausgesetzt.
Für Zahlungen aus der Schweiz in das Ausland, werden nachfolgende Zahlungsarten festgelegt:
Zahlungsart | 5 (S, SEPA) | 6 (X, Ausland, Fremdwährung) |
---|---|---|
Titel | Ausland SEPA | Ausland |
Payment Method | TRF/TRA | TRF/TRA |
Local Instrument | Darf nicht geliefert werden | Darf nicht geliefert werden |
Service Level | SEPA | Darf nicht SEPA sein |
Creditor Account | IBAN | IBAN oder Konto |
Creditor Agent | BIC, kann entfallen | V1: BIC International V2: Bankcode (ohne IID) und Name, Adresse Finanzinstitut V3: Name und Adresse Finanzinstitut international |
Curreny | EUR | alle Währungen |
Verarbeitung
Finanzbuchhaltung, Tägliche Aktivitäten, Zahlungsvorschlag
Die Erstellung des Zahlungsvorschlages ist in FIBU Zahlungsvorschlag (AZV) beschrieben.
SEPA Zahlungsart ermitteln
Zahlungsvorschlag Karte, Vorbereiten, Sepa-Zahlungsart-CH ermitteln
Je nach vorhandenen Informationen im Kreditor bzw. zu bezahlenden Rechnungsposten wird die Zahlungsart gem. den ISO 20022 Vorgaben ermittelt. ISO 20022 sieht die Zahlungsarten 1, 2.1, 2.2 3 4 5 und 6 vor. Für die einzelnen Zahlungsarten gilt:
Die Funktion muss nach dem Erstellen des Zahlungsvorschlags ausgeführt werden, sofern das Feld Sepa Zahlungsart CH nicht gefüllt ist.
Zahlungsvorschlag Karte, Vorbereiten, Erstellen
Die SEPA Zahlungsarten CH werden für Rechnungen mit dem Zahlungsvorschlag erstellen ermittelt.
Spesen
Für den Finanzplatz Schweiz wird empfohlen, in den SEPA-CH Zahlungsdateien für Inlandzahlungen keine Spesencode mitzuliefern.
Dies ist die Message 'ChrgBr' im B-Level der SEPA-CH Zahlungsdatei. Die grundsätzlich zulässigen Angaben sind DEBT, CRED, SHAR, SLEV; für den Inlandszahlungsverkehr sollte das Feld gar nicht ausgegeben werden.
Unter Finanzbuchhaltung, Einrichtung, Allgemein > SEPA Zahlungsart CH kann die Aktion 'Standard erstellen' ausgeführt werden. Dann werden für die SEPA Zahlungsarten CH 1, 2.1, 3 und 4 jeweils 'Information nicht ausgeben' als Codevorgabe PmtInf, ChrgBr vorgeschlagen.
Für die SEPA Zahlungsart 5 wird SLEV vorgeschlagen und für die SEPA Zahlungsart 6 wird CRED vorgeschlagen.
Der Vorschlag kann geändert werden, siehe auch FIBU Zahlungsdatei Einrichtung.
Unter Stammdaten, Einrichtung, Zur Zahlung, SEPA Zahlungsdatei Einrichtung kann eine abweichende Einrichtung je Bankkonto vorgenommen werden.
Wenn hier eine Vorgabe für eine SEPA Zahlungsart CH vorgegeben ist, wird diese für diese Zahlungsart verwendet; sonst gilt der Standard. Wenn weder in unter SEPA Zahlungsart CH noch unter SEPA Zahlungsart CH pro Bank eine Einrichtung vorgenommen wird, wird weiterhin 'CRED' ausgegeben.
Einrichtung
Finanzbuchhaltung Einrichtung
Durch Stammdaten, Einrichtung, Finanzbuchhaltung Einrichtung, Aktion Hinzufügen wird die Zahlungsform SEPA-CH erstellt. Die angelegte Zahlungsform 'SEPA-CH' ist unter Stammdaten, Einrichtung, Zur Zahlung, Zahlungsformen einsehbar.
In Stammdaten, Einrichtung, Zur Zahlung, FIBU Zahlungsdatei Einrichtung können einige Ausgabewerte beeinflusst werden.
Zahlungsvorschlagdefinition
Zahlungsarten
In den Zahlungsvorschlagsdefinitionen muss die Zahlungsform 'SEPA-CH' als auszuführende Zahlungsform hinterlegt werden.
Stammdaten, Einrichtung, Zur Zahlung, Zahlungsvorschlagdefinitionen > Bearbeiten > Aktion Zahlungsarten im Menüband.
Die hier hinterlegte Zahlungsform gilt, sofern im Kreditor, im Feld 'Zahlungsform' keine Zahlungsform hinterlegt ist.
Register SEPA
Im Register 'SEPA' der Zahlungsvorschlagsdefinition sind spezielle Einstellungen für die Zahlungsform 'SEPA' festzulegen.
Die Einrichtungen gelten für die Schweizer SEPA Zahlungsarten 3 (ehemals EZ Bank), 4, 5 und 6.
Anzahl Posten pro Zahlsatz
Für die Zahlungsarten (SEPA Zahlungsart CH) 2.1, 3, 4, 5 und 6 kann hier angegeben werden, wie viele Belege/Rechnungen mit einer Zahlung beglichen werden sollen.
Für die Zahlungsart 1 (SEPA Zahlungsart 1) wird immer ein Zahlsatz je Rechnung erstellt.
Mögliche Eingaben:
- 1: Einzelzahlung mit 4 möglichen Verwendungszweckzeilen à 35 Zeichen.
- 2: Mit einer Zahlung werden zwei Belege/Rechnungen ausgeglichen. Pro Beleg/Rechnung stehen 2 Verwendungszwecke à 35 (=70) Zeichen zur Verfügung.
- 4: Mit einer Zahlung werden maximal vier Belege/Rechnungen ausgeglichen. Pro Beleg/Rechnung steht ein Verwendungszweck à 35 Zeichen zur Verfügung.
- 8: Mit einer Zahlung werden maximal acht Belege/Rechnungen ausgeglichen. Pro Beleg/Rechnung stehen 17 Zeichen zur Verfügung.
max. Anzahl Zahlsätze pro Kreditor
Eingabe, ab wie vielen Zahlsätzen ein Zahlungsavis erstellt werden soll.
0: Es wird grundsätzlich ein Zahlungsavis erstellt.
Beispiel:
In diesem Feld wurde '3' und im Feld 'Anzahl Posten pro Zahlsatz' wurde '4' hinterlegt. Das bedeutet, dass mit einer Zahlung 4 Rechnungen ausgeglichen werden sollen. Pro Kreditor sollen jedoch maximal 3 Zahlsätze (somit maximal 12 auszugleichende Belege) erstellt werden, danach soll eine Sammelzahlung mit einem Zahlungsavis erfolgen.
Beim Kreditor A sind 10 Rechnungen zu begleichen. Bei der zuvor aufgeführten Einstellung würden drei Zahlsätze (2 x à 4 Belege und 1 x mit 2 Belegen) erstellt werden.
Beim Kreditor B sind 15 Rechnungen zu begleichen. Bei der zuvor aufgeführten Einstellung würde eine Sammelzahlung mit Zahlungsavis erfolgen.
Verwendungszweck
Für Zahlungen mit der Zahlungsart 1 wird die Referenznummer in den Verwendungszweck übernommen.
Für die anderen Zahlungsarten kann hier der Aufbau der Verwendungszwecke für die pro Zahlungsvorschlagsdefinition und/oder pro Kreditor hinterlegt werden.
Es stehen maximal 140 Zeichen Verwendungszweck zur Verfügung. Beim Aufbau sollte die 'Anzahl Posten pro Zahlsatz' berücksichtigt werden. Ist der definierte Verwendungszweck größer als die mögliche Anzahl von Zeichen, wird der Verwendungszweck gekürzt (siehe u.a. Beispiel).
Achtung: Wird kein Verwendungszweck hinterlegt, kann kein Datenträger erstellt werden.
Folgende Variablen stehen für den Verwendungszweck zur Verfügung:
%1 externe Belegnummer/Belegnr.: Ist im zu zahlenden Posten keine externe Belegnummer vorhanden, wird die interne Belegnr. übergeben.
%2 Belegdatum
%3 Rechnungsbetrag
%4 Ausgleichsbetrag
%5 Skontobetrag
%6 Überweisungsbetrag
%7 Abzugssteuerbetrag
%8 Überweisungsbetrag Kreditor
%9 AGH-Abzugssteuer-Informationen (DLZ): AGH-SV bzw. AGH-LSt, DG-Nummer Auftraggeber, DG-Nummer Auftragnehmer, UID-Nummer, Rechnungsdatum, Rechnungsnummer, Kreditorname und Adresse (maximal 140 Zeichen)
%10 unsere Kundennr.: Kontonummer beim Lieferanten
Beispiele: (mit 10stelligen Belegnummern)
RE %1 v. %2 Skto. %5 ZAH %8
RE 1234567890 v. 15.02.11 Skto. 600,00 ZAH 19400,00 (= 51 Zeichen; sinnvoll bei max. 1 bzw. 2 Anzahl Posten)
RE %1 Sk %5 ZA %8
RE 1234567890 SK 600,00 ZA 19400,00 (= 35 Zeichen; sinnvoll bei bis zu 4 Anzahl Posten)
RE %1
RE 1234567890 (= 13 Zeichen; sinnvoll bei 8 Anzahl Posten)
Beispiel: (gekürzter Verwendungszweck)
Anzahl Posten pro Zahlsatz: 4 => somit max. 34 Zeichen (140 : 4 abzgl. 3 Trennstrich) pro Beleg
Verwendungszweck: RE %1 V. %2 SK %5 ZAH %8 => bei 8stelliger Belegnummer und 5stelligem Betrag = 46 Zeichen
=> somit wird der Verwendungszweck pro Beleg um 12 Zeichen (46-35) gekürzt
RE 80030-EX V. 17.08.17 SK 238,00 ZAH 11662,00 ungekürzter Verwendungszweck (bei z.B. 2 Anzahl Posten pro Zahlsatz)
RE 80030-EX V. 17.08.17 SK 238,00 /RE 80035-EX V. 17.08.17 SK 238,00 /RE 80051-EX V. 31.07.17 SK 56,00 Z/RE 90194 V. 31.01.17 SK 10,00 ZAH
gekürzter Verwendungszweck (blau unterlegte Zeichen wurden gekürzt)
DTA-Begleitzettel erstellen
Ist das Kennzeichen gesetzt, wird beim Erstellen des Datenträgers automatisch ein Datenträger-Begleitzettel erstellt.
Stammdaten, Kreditorenkarte
Im Register 'Zahlung' können pro Kreditor für die Zahlungsarten 2.1, 3, 4, 5 und 6 spezielle Einstellungen definiert werden. Somit besteht die Möglichkeit, pro Kreditor unterschiedliche Definitionen zu hinterlegen.
Beispiel:
Grundsätzlich sollen mit einer Zahlung bis zu 4 Belege ausgeglichen werden. Wenn es mehr als 5 Zahlungen sind, soll grundsätzlich ein Zahlungsavis erstellt werden. Dieses wurde in der Zahlungsvorschlagsdefinition hinterlegt. Bei dem Kreditor 12345 soll jedoch grundsätzlich eine Sammelzahlung mit Zahlungsavis erfolgen. Hierfür wurde – abweichend von der Zahlungsvorschlagsdefinition – in der Kreditorenkarte als 'max. Anzahl Zahlsätze' eine 0 (Kennung für Zahlungsavis) hinterlegt.
Sind die Felder 'Anzahl Posten pro Zahlsatz' und 'max. Anzahl Zahlsätze pro Kred.' bzw. im Kreditoren nicht gefüllt und/oder wurde kein besonderer Verwendungszweckaufbau definiert, gelten die Einstellungen aus der Zahlungsvorschlagsdefinition.